Zeremonien

7.30 Uhr morgens an einem Sonntag. Es regnet. Auf dem Hauptfriedhof in Dortmund versammeln sich 80 Menschen, um an einem Spaziergang teilzunehmen. Der die Besucher zu bestimmten Orten führt, an denen performative Bilder zu bestaunen sind, sei es zu einer in einem Gebüsch versteckte Kirchenorgel, zu einem Ort, an dem eine Opernsängerin in langem weißen Schleier eine Arie singt von ihrem Verflossenen, zu einem Puppenspieler im Wald, zu einer Tanzperformance mit Cello, zu einer Anordnung historischer Gräber, wo sich eine schwangere junge Frau ihren Bauch mit frischem Wasser benetzt, zu einer Performance über Hunde, einer Tänzerin in einer Senke unter einer Brücke, letztlich zu einem alten Schuppen, in denen Rituale zu sehen sind, die zwischen Surrealität und aktiver wahrhaftiger Wahrnehmung pendeln. Am Ende bitten die Friedhofsgärtner zu einem Frühstück. Das Erlebnis ist gelebt.

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