Hinter Gottes Füßen, 10.08.2025 in den Missundehöfen

Als der Bürgerkrieg in den 90er Jahren Bosnien heimsucht, flieht der junge Aleksandar mit seinen Eltern in den Westen, genauer gesagt in eine Stadt mit dem Namen Essen. Rastlos neugierig erobert er sich das fremde Deutschland und erzählt mit unbändiger Lust die irrwitzigen Geschichten von damals, von der großen Familie und den kuriosen Begebenheiten im kleinen Višegrad. Aleksandar fabuliert sich die Angst weg und „die Zeit, als alles gut war“ wieder herbei.

Mit den Schauspielerinnen Silvia Weisskopf und Harriet Kracht, der Tänzerin Anna Wehsarg und dem Musiker Goran Kovacevic erzählt die Choreographin Jelena Ivanovic, angelehnt an den Roman „Wie der Soldat das Grammofon repariert“ von Saša Stanišić, die Geschichte eines Menschen in der Fremde.

Eine Theaterproduktion nach dem Roman „Wie der Soldat das Grammofon repariert“ von Saša Stanišić

Besetzung:
Regie: & Choreografie: Jelena Ivanovic
Musik: Goran Kovacevic
Schauspiel: Silvia Weiskopf, Harriet Kracht
Tanz: Anna Wehsarg
Licht: Oliver Semrau

10.08.2025, 18 Uhr
Missundstraße 10-12, Hinterhöfe, 44145 Dortmund
Die Veranstaltung findet statt im Rahmen von „Hinterm Hof geht’s weiter“ – Minifestival in den Missundehöfen

Tickets: 15/10 EUR 
Gesamtpaket 20/15 EUR – zwei Theaterstücke mit Mamator am 09.08.2025
www.ticketree.de

Der Roman Wie der Soldat das Grammophon reparierte von Saša Stanišić © 2006 by Luchterhand Verlag, in der Penguin Random House Verlagsgruppe, München

Die Darsteller

Silvia Weiskopf, geboren 1980 in Mainz, studierte von 2002 bis 2006 an der Schauspielschule Bochum, die der Folkwang Universität der Künste in Essen angegliedert ist. Erste Bühnenerfahrungen sammelte sie am Schauspielhaus Bochum, wo sie in der Jahrgangsabschluss-Inszenierung 2005 die Hermia in Shakespeares Ein Sommernachtstraum spielte. Für diese Rolle wurde sie beim Theatertreffen deutschsprachiger Schauspielstudierender in Frankfurt am Main mit dem Solopreis für die beste Darstellerin ausgezeichnet.
Ihr erstes Gastengagement führte sie 2006 ans Schauspielhaus Zürich, wo sie unter der Regie von David Bösch als Adine in Der Streit auf der Bühne stand. Von 2006 bis 2008 war sie Ensemblemitglied am Schauspiel Leipzig, anschließend folgte ein zweijähriges Engagement am Theater Bielefeld. Seit Beginn der Spielzeit 2010/2011 gehört Silvia Weiskopf zum Ensemble des Schauspiel Essen, wo sie unter anderem die Sozialarbeiterin Silvia in Kaspar Häuser Meer sowie die Titelrolle in Peter Pan verkörperte. Neben ihrer Theaterarbeit war Silvia Weiskopf in verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen, darunter mehrere Kurzfilme sowie zwei Folgen der Krimireihe Tatort. Im Kölner Tatort – Kaltes Herz spielte sie an der Seite von Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär die Bettina Lindner, während sie im Dortmunder Tatort – Alter Ego die Rolle der Laura Polatschek übernahm.

Harriet Kracht wurde 1964 in Hamburg geboren, wo sie von 1983 bis 1986 die Schauspielschule besuchte. Es folgten längere Engagements am Städtebundtheater Hof, am Stadttheater Bremerhaven, am Stadttheater Heidelberg und am Theater Dortmund (als fester Gast). Seit 2000 arbeitet sie frei und spielte u.a. in der Komödie Dresden, am Theater Darmstadt und dem Staatstheater Hannover. Sie arbeitet außerdem als Sprecherin und Synchronsprecherin sowie in konzertanten Aufführungen u.a. mit dem Dirigenten Mario Venzago, den Baseler Symphonikern und dem Konzerthaus am Gendarmenmarkt.

Anna Wehsarg, geboren 1978, studierte gemeinsam mit Jelena Ivanovic Tanz am musischen Gymnasium Essen-Werden. Nach dem Abitur 1997 ging sie an die »Ecole Atelier Rudra« von Maurice Béjart in Lausanne. Während ihrer Studienzeit tanzte sie als Gast in Vorstellungen des Béjart Ballett Lausanne. 1999 wurde sie Mitglied der Junior Companie „Groupe 13“, die von Maurice Béjart für die Creation „Che, Quijote y Bandoneon“ gegründet wurde. Von 2000 bis 2018 war sie im Festengagement Tänzerin des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch.
2010 nahm sie an der Produktion „Tremor“ von Sebastian Matthias auf Kampnagel in Hamburg teil, sowie an der französischen Produktion „La Représentation“ von Alexandra Bansch in Paris. Im Jahr 2011 wirkte sie als Darstellerin in dem Oscar-nominierten Film „Pina – tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren“ von Wim Wenders mit.

Goran Kovacevic wurde 1971 in Schaffhausen (CH) geboren.
Seinen ersten Unterricht erhielt er bei Mutter Mara im Alter von 6 Jahren.
Später folgten Studien am Konservatorium Winterthur und an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen (D) bei Prof. Hugo Noth.
Meisterkurse in Salzburg, Florenz, Moskau, Weimar und Toronto ergänzten seine künstlerische Ausbildung. Goran Kovacevic ist Preisträger mehrerer internationaler Wettbewerbe (Coupe Mondiale, Int. Akkordeonwettbewerb Klingenthal, Mozarteum Salzburg, DAAD Preis Bonn, Junge Ohren Preis Berlin, Kulturstiftung SG u.a.).
Er ist Fachexperte für Akkordeon an den Hochschulen Luzern und Bern und pflegt eine regelmässige Jurorentätigkeit beim „Coupe Suisse de l’Accordeon“ und „Prima la musica“ in Österreich. Als Solist und Kammermusiker in verschiedenen Besetzungen führten ihn seine Konzert-Tourneen durch Europa, Amerika und Asien. Goran Kovacevic komponierte Theater- und Filmmusik für Akkordeon in verschiedenen Besetzungen mit Streichquintett, Brass-Ensemble, Chor und Sinfonieorchester.

Die gebürtige Essenerin Jelena Ivanovic ist ausgebildete Tänzerin und Choreographin und der künstlerische Kopf des Ensemble Tanzgebiet. Sie erhielt ihre Tanzausbildung am Tanzgymnasium Essen-Werden, der Hochschule für Darstellende Künste in Frankfurt und an der Hochschule in Arnheim (NL). 2000 erhielt sie den Nachwuchspreis für junge Tänzer der Kunststiftung NRW verbunden mit einem 4-monatigen Aufenthalt in New York. Nach verschiedenen Engagements als Tänzerin an Stadt- und Staatstheatern (u.a. Essen, Braunschweig, Frankfurt, Rostock, Gelsenkirchen, Dresden) begann sie im Jahr 2006 ihre eigenen Stücke zu choreographieren.
Seither entstanden für ihr Ensemble Tanzgebiet über fünfzehn abendfüllende Tanzproduktionen, welche bereits auf internationalen Tanzfestivals in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Kroatien, Tschechien, Griechenland, Ungarn und dem Irak gezeigt wurden.
Neben ihrer Tätigkeit als Künstlerische Leitung des Ensembles Tanzgebiet hat sie als Choreographin u.a. die Ruhrtriennale, dem Schauspielhaus Bochum, der Landesbühne Dresden, dem Theater in Leverkusen und der Burghofbühne Dinslaken tätig.

 

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