Die heutige Bilder- und Geräuschflut ist eine andere als noch vor einigen Jahren. Zum Beispiel dominierten im Ruhrgebiet die lauten Arbeitsplätze in der Stahl- und Kohleindustrie. Heute sind die Geräuschkulissen subtilerer Art (Elektroschwirren), im öffentlichen Raum hörbar durch Laubbläser, Reinigungsmaschinen, auch die Musik spielt eine größere Rolle. Ungebetene Sounds dominieren das Intranet und die Fernsehprogramme. Jeder Trailer, jeder Hinweis und Vorspann wird mit martialischem Sound aufgepeppt. Kontemplation und Ruhe dagegen, gibt es für viel Geld zu kaufen. Man kann sich in Kloster einbuchen oder an Orte ausgesuchter Abgeschiedenheit reisen. Es gibt Schweigeseminare und Ausstiegsübungen für Manager und Menschen mit Burnout.
Hören – das ist der einzige unserer fünf Sinne, den wir nicht abschalten können. Wir können uns die Ohren zuhalten. Aber es wird nie so still, wie es dunkel wird, wenn wir die Augen schließen. Oft unfreiwillig sind wir Geräuschen ausgesetzt. Bei einer Online-Umfrage des Umweltbundesamts zur Lärmbelästigung 2011 gaben