SILENT CITY – Version II Dortmund

SILENT CITY – Version II ist eine Expedition durch inszenierte Räume, die zeigt, wie fern uns die Stille geworden ist und zugleich versucht, uns diese eine Zeitlang zurückzugeben. Stündlich erhalten sechs Besucher Zutritt zum Labyrinth der „Stillen Stadt“. Dort treffen sie auf ein internationales Künstlerensemble, das stille, theatrale Augenblicke herstellt und auf menschenleere Rauminstallationen, die Stille besonders intensiv verkörpern. Ob unangenehm, ob friedlich, ob bedrohlich, ob erlösend: Wenn wir sie gefunden haben, wirkt die Stille stets in uns nach.

Die heutige Bilder- und Geräuschflut ist eine andere als noch vor einigen Jahren. Zum Beispiel dominierten im Ruhrgebiet die lauten Arbeitsplätze in der Stahl- und Kohleindustrie. Heute sind die Geräuschkulissen subtilerer Art (Elektroschwirren), im öffentlichen Raum hörbar durch Laubbläser, Reinigungsmaschinen, auch die Musik spielt eine größere Rolle. Ungebetene Sounds dominieren das Intranet und die Fernsehprogramme. Jeder Trailer, jeder Hinweis und Vorspann wird mit martialischem Sound aufgepeppt. Kontemplation und Ruhe dagegen, gibt es für viel Geld zu kaufen. Man kann sich in Kloster einbuchen oder an Orte ausgesuchter Abgeschiedenheit reisen. Es gibt Schweigeseminare und Ausstiegsübungen für Manager und Menschen mit Burnout.

Hören – das ist der einzige unserer fünf Sinne, den wir nicht abschalten können. Wir können uns die Ohren zuhalten. Aber es wird nie so still, wie es dunkel wird, wenn wir die Augen schließen. Oft unfreiwillig sind wir Geräuschen ausgesetzt. Bei einer Online-Umfrage des Umweltbundesamts zur Lärmbelästigung 2011 gaben

87,5 Prozent der Teilnehmer an, von Lärm gestört zu werden. Vermutlich sind es heute mehr als weniger geworden. Autos, Züge, Flugzeuge, Baustellen, Nachbarn. Alles Lärmquellen, die zu unserem Alltag gehören und denen wir ohnmächtig gegenüberstehen. Noch dazu beschallen wir uns selbst mit Musik und besuchen öffentliche, mit Geräuschen erfüllte Orte. Den Umgang mit der Stille müssen wir neu lernen.

„Das Bedürfnis nach Stille ist eine menschliche Grundbedingung, die sich als einigendes Band durch die Geschichte zieht“, sagt Frank Uekötter, Umwelthistoriker an der Universität Birmingham in Großbritannien. Es sei in der menschlichen Kondition verankert, und zwar unabhängig vom kulturellen Ursprung. Nur das, was man als absolute Stille empfindet und wie man mit ihr umgeht, ist sie denn mal da, das ist hochgradig subjektiv. Lärm aber war immer schon da …

Silent City em Bochum & Dortmund

O espectador, o visitante, é o foco desta produção teatral para 10 salas. O projeto SILENT CITY é uma aventura contemplativa, o colocar em cena de uma expedição através de vários espaços do teatro, que nos mostra que há muito que se fez o silêncio e ao mesmo tempo trata de nos ser devolvido por um tempo. Os visitantes passam através dos quartos da “cidade silenciosa” para se encontrarem com atores, bailarinos, músicos e artistas, que criam situações teatrais e tranquilas, ou para uma instalação de um quarto abandonado que encarna particularmente o silêncio que se tornou desconhecido. Experimenta histórias fechadas que têm um princípio e um final, ou imagens mais abstratas e meditativas, como um baile muito lento ou apenas música audível.

Eine Koproduktion von artscenico, PRINZ REGENT THEATER, Theater im Depot und Companhia João Garcia Miguel | Teatro Ibérico.

Leitung: Rolf Dennemann, Hans Dreher, Anne Rockenfeller, Beate Conze, João Garcia Miguel
Beteiligte KünstlerInnen und Teams:
Mit u.a. Rute Alegria, Christina Böckler, Jochen Brüse, Rita Costa, Laura Morales Dávila, Jürgen Dilling, Hans Eckert, Hannes Hacker, Anna Hauke, Greta Garcia Jonsson, Roger Madureira, João Garcia Miguel, Chino Monagas, Giovanni Peixoto, Elisabeth Pleß, Rodolfo Parra, Salma Parra, Cynthia Scholz, José Francisco Vieira, Angela Weyer, Sascha von Zambelly.

Projektkoordination/Dramaturgie: Beate Conze
Technik: Peter und Benno Fotheringham, Vincent Westerweller
Film- und Fotodokumentation: Frank Mählen, Guntram Walter
Ausstattung: Angela Weyer
Mitarbeit: Jochen Brüse, Chino Monagas, Ingo Winkler, Andre Exner
Theaterleitung: Berthold Meyer

Dieses Projekt wird im Rahmen des Programms „Heimat-Fonds“ mit Mitteln des Bundes, des Landes NRW und der Stadt Dortmund gefördert.

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