Tohuwabou – Tal der fliegenden Messer

Mitten im Kiez in der Dortmunder Nordstadt wird auf einem Hinterhof ein interdisziplinäres, interkulturelles Theaterprojekt realisiert. Wir vereinigen professionelle Darsteller und Musiker mit Laien, Amateuren und anderen Experten.
Viele Mitwirkenden leben dort – „schon immer“, als Migranten, als Besucher, haben sich dorthin verirrt oder den Auftrag bekommen, dort zu agieren – als Tänzer, Schauspieler, Musiker, Sänger oder „Nachbarn“. In der kontrolliert chaotischen Inszenierung kommt vieles zusammen, was im Alltag, auf der Straße, in der Politik und in den Privaträumen, auf Sofas, in Küchen diskutiert und erlebt wird – Interaktion, Konfrontation, Irritation.
Wir spielen mit Klischees, nutzen Mittel des Boulevardtheaters, der Tragödie, des Musicals, des Schwanks, der Road-Show und besetzen das Spielfeld mit performativen Installationen.
Wir sehen Waisen und Halunken, Hehler und Dealer, Großkotze und Kleinkotze, Besucher und Nachbarn, Gäste und Neugierige, Müllfreaks und Urban Gardeners, Freier und Frauen, Pappkünstler und Heiratsschwindler, Krankenpfleger und Showmaster, Musikusse und Dachlose, Freunde und Feinde.
Das Umfeld im Dortmunder Norden ist klischee-besetzt, Im Zusammenhang mit sogenannten „No-Go-Areas“ ist das Quartier medienpräsent. Drogenhandel, Arbeiterstrich und Migrantenghetto sind weitere Stichworte, mit denen der Dortmunder Norden in Verbindung gebracht wird. Bei Umfragen sagt eine Mehrheit der dort wohnenden „Deutschen“, dass sie gerne dort leben. Es ist vielfältig, bunt und es gibt bezahlbaren Wohnraum. In unmittelbarer Nähe des Spielortes liegt der Nordmarkt, eine Marktzeile, die rund um den Markt wie ein türkischer wirkt.

6.,7.,13.,14.Mai 2017 – 19.30 Uhr, Hinterhof Missundestraße, Dortmund

Leitung: Rolf Dennemann und Beate Conze

Mit Matthias Hecht, Thomas Kemper, Elisabeth Pleß, Linus Ebner, Denise Rech, Rezan Kanat, Anna Hauke, Jürgen Dilling, Cynthia Teresa Scholz-Tovar, Ismael José Monagas Caraballo, Baran Drbas, Heike Hundeiker, Uwe Lagoda, Taher Güliesstan, Gerlinde Albers, Hans Eckert, Werner Rosenberg u.a.

Musiker: Gregor Hengesbach und Volker Wendland
Regie und Script: Rolf Dennemann
Produktionsleitung: Beate Conze
Ausstattung: Clarissa Gütthoff
Regie-Assistenz: Laura Lehmann
Video: Björn Nienhuys
Fotografie: Guntram Walter

Das Stück findet sich auch motivisch in dem 2020 erschienenen Comic „Kiezkino“ wieder, das die Aspekte von „Tohuwabohu – Tal der fliegenden Messer“, „Juckpulver und Hagebuttentee“ und „Soda und Gomera“ zeichnerisch umsetzt.

Das Projekt wird gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, der Stadt Dortmund, der Landesarbeitsgemeinschaft sozio-kultureller Zentren NRW eV, der Stiftung Soziale Stadt/Dortmund und der Metropole Ruhr/Interkultur des RVR

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